Exkursion nach Sachsenhausen
Am 28. Januar 2025 sind die 10. Klassen im Rahmen einer Exkursion nach Sachsenhausen gefahren, um sich dort das Konzentrationslager anzusehen. Wir sind um 10 Uhr angekommen und haben dann auch schon wenige Minuten später unsere Exkursionsleiter kennengelernt. Diese haben uns durch das Areal geführt. Die Exkursionsleiter haben uns nicht nur etwas über die Judenverfolgung erzählt, sondern auch über den Tagesablauf der Gefangenen und den Arbeitsalltag der SS. Für uns alle waren diese Erfahrungen sehr erschütternd, als wir erfuhren, unter welchen Bedingungen die Gefangenen dort leben mussten.
Ein typischer Tag im Konzentrationslager wurde uns wie folgt erzählt:
Um 4 Uhr mussten alle, die sich in dem Konzentrationslager befanden, aufstehen, sich waschen und auf engstem Raum essen. In ihren Baracken sollten sich eigentlich „nur“ 150 Menschen befinden, aber da das KZ sich immer mehr füllte, waren dann schnell bis zu 600 Personen in einer Baracke eingepfercht. Die Gefangenen mussten sich dadurch oftmals zu viert ein Bett teilen. Das bedeutete für alle dann genauso viel Stress wie am Tag.
Nachdem sie gefrühstückt hatten, mussten sie anschließend um 5 Uhr am Appellplatz antreten. Dort wurden alle Insassen gezählt. Sollte jemand gefehlt haben, wurde das ganze KZ durchsucht. Die Personen wurden in der Regel auch gefunden und bestraft. Nachdem das alles geschehen war, hieß es für die Juden und alle anderen, die dort mit eingesperrt waren, einen 10-12 stündigen Arbeitstag anzutreten. Egal welches Wetter auch herrschte, dieser Ablauf wurde durchgezogen.
Gegen 17 Uhr wurde das Abendessen vorbereitet, welches auch von den Insassen zuzubereiten war. Dieses bestand meist aus einer dünnen Suppe und 100g Brot. In dieser Suppe war weder Fleisch noch etwas wirklich nahrhaftes.
In der Nacht wurden die Menschen dann auch oft nicht wirklich in Ruhe gelassen, da betrunkene SS- Soldaten sie schikanierten und belästigten.
Diesen Ablauf mussten alle Insassen tagtäglich ertragen. Für SS-Soldaten gab es sogar Belohnungen, wenn sie Juden oder andere Personen schikanierten. Die Belohnungen bestanden aus mehr Urlaubstagen oder warmen Mahlzeiten.
Es war für uns ein Tag mit bleibenden Eindrücken und Erinnerungen, der uns allen einen kurzen Rückblick in die Jahre 1933 bis 1945 gab.
A. Reinhart